In der Welt von gestern
Wir hatten eine Reihe von Kenngrößen, die wir in Form von Indikatoren und Trends in den Bereichen Umwelt, Wirtschaft und Lebensweisen gemessen haben. Bei der ADEUS haben wir in erster Linie die Entwicklung der Gebiete analysiert uns zusammen mit unseren Mitgliedern und Partnern übergreifende Lösungen geprüft, um die Übergänge zu begleiten, unsere Schwachpunkte zu verringern und so eine nachhaltige Zukunft zu gestalten. Doch das war vor Covid…
Das Jahr 2020 ist geprägt durch die Zerstörung unserer empfindlichen Gleichgewichte durch eine schreckliche Pandemie, die an andere, vergessene erinnerte, die zu ihren Epochen über Regionen und Menschen hinwegfegten. Paul VIRILIO, der im Jahr 2018 verstorbene Stadtplaner und Essayist, beschäftigte sich bereits vor Jahrzehnten mit der Theorie eines Komplett-Störfalls als zerstörerische Folge unserer wirtschaftlichen, technologischen und ökologischen Wechselbeziehungen. In Covid 19 nahm dieser Störfall Gestalt an in einer Welt, die immer kleiner wird und sich immer schneller dreht.
Globalisierung oblige: Wir machen heute die einzigartige Erfahrung einer Verletzlichkeit, die uns alle und alle Bereiche unseres Lebens betrifft und die allgegenwärtig sowie endlos zu sein scheint. Die Zeit der Pandemie hat sich durchgesetzt, ist mal zusammengezogen, mal gedehnt, sie ist eine Zeit des Zweifels und der Unsicherheit, was als nächstes geschehen wird, während wir die Kontrolle darüber gerne zurückgewinnen würden.
Eine Anpassung an neue Arbeitsweisen
Während der ersten Ausgangssperre im März 2020 arbeiteten 100 % der Beschäftigten der ADEUS im Homeoffice. Die Aufmerksamkeit des Managements wurde verstärkt, allen voran durch eine engere Betreuung der Mitarbeiter und Projekte. Im Herbst 2020 wurden signifikante Verbesserungen der IT eingeführt, die es der Agentur erlaubten, ihre Arbeit auf Distanz unter verbesserten Bedingungen zu erledigen. Die Agentur konnte also die schwierigen Bedingungen überwinden und produktiv bleiben. Auch wenn diese Zeit den Fortgang der Arbeiten gehörig durcheinandergewirbelt und manche verzögert hat, kamen doch neue Anfragen hinzu, die wir zu berücksichtigen hatten.
Eine in die Zukunft gerichtete Ausrichtung, heute nötiger denn je
Die Projekte und die Arbeiten der Agentur insgesamt wurden durch diesen Paradigmenwechsel infrage gestellt, der sich seit Ende 2019 bemerkbar macht. Wir messen die von ihm verursachten Abweichungen; wir haben unsere Beobachtungen wieder aufgenommen, um den „Nullzustand“ der Zeit davor zu ermitteln und neue Perspektiven aufzuzeigen. Unsere derart gestörten und auf die Modellierung der „Welt danach“ ausgerichteten Arbeiten sind jedoch langfristig ausgerichtet. Sie sind mehr denn je notwendig, um die Veränderungen zu entschlüsseln und zu verstehen, die sich in unseren Gebieten vollziehen, um neue Entwicklungsmodelle erkennen zu können.
Seit August 2020 verfügt die Agentur über eine neue Leitungsstruktur. Nach 12 Jahren löste Françoise SCHAETZEL Robert HERRMANN als Präsidentin der Agentur ab. Ein neues Team wird das so wichtige und unverzichtbare Instrument ADEUS fortan lenken, um politische Entscheidungen zu hinterfragen und zu unterstützen sowie gangbare und gemeinsame Wege in die Zukunft aufzuzeigen.
Yves GENDRON
Stellvertretender Generaldirektor der ADEUS
