Wir untersuchen die Metropolenbildung und möchten die Ergebnisse in zwei Vortragsreihen mit je drei Konferenzen vorstellen. In der ersten Reihe geht es um die Mobilität, in der zweiten um Lebensgewohnheiten. Wir hoffen damit, dieses globale und entscheidende Phänomen besser zu verstehen, das uns zwingt, unsere „Software“ anzupassen, wenn wir in einer sich stets verändernden Welt mithalten möchten.
Wir möchten, dass bei der Entwicklung und Erarbeitung von Projekten und politischen Maßnahmen diese Zusammenhänge berücksichtigt werden.
Die Reihe zum Thema Mobilität begann mit Olivier Mongin, der die Globalisierung, ihre Auswirkung auf die Verkehrs- und Warenflüsse, ihre Standortbestimmung und Art und infolgedessen die Zusammensetzung lokaler Verbindungen wie z. B. zwischen Städten, Dörfern und dem Land, Gewerbegebieten und Erholungsgebieten usw. in Verhältnis zueinander setzte. Die Konferenz sprach zahlreiche damit verbundene Themen an und zeigte, dass Mobilität ein zentraler Wert für die Funktionsweise unserer Gesellschaften geworden ist.
Die heutige Konferenz mit Jean-Pierre Orfeuil betrachtet die Regionen und Lebensgewohnheiten, um uns die mit der Mobilität verbundenen Probleme deutlich aufzuzeigen. Nach einem allgemeinen Überblick wird es sehr konkret und pragmatisch. Es geht darum Sachverhalte nachzuvollziehen, Geschwindigkeit, Kultur, Gebiete, Lebensgewohnheiten, Ungleichheiten usw., und zu verstehen, wie wir an den Grenzen eines Systems angelangt sind.
Bevor wir über die Antworten sprechen, ein paar Überlegungen zur Vorgehensweise: Wie stellt man die Frage nach der Mobilität auf gemeinschaftlicher Ebene, nicht nur aus der Perspektive eines Gebietes oder einer Aufgabe – selbst wenn es dabei um die Wirtschaft oder den Zugang zu Beschäftigung und Bildung geht? Wir stehen heute vor der großen Herausforderung, die politischen Maßnahmen im Bereich der Mobilität aufeinander abzustimmen: untereinander, beispielsweise zwischen unterschiedlichen Arten und auch zwischen den verschiedenen Gebieten. Die aufeinander abgestimmten Maßnahmen müssen wiederum mit der Wohnpolitik, der ökonomischen Wettbewerbsfähigkeit, der Gesundheitspolitik, dem sozialen Zusammenhalt usw. ein gemeinsames System bilden. Anders gesagt ist die Mobilitätspolitik, auf der eine funktionierende Gesellschaft basiert, ein ebenso bedeutender Bestandteil wie die gesamtheitliche Betrachtungsweise des Gebietes in der Zukunft. Natürlich müssen hierzu unsere bisherigen Methoden überdacht werden, was nicht einfach ist. Dennoch gibt es zahlreiche neue Vorschläge.
Jean-Pierre Orfeuil ist emeritierter Universitätsprofessor, Berater am Institut pour la ville en mouvement und gemeinsam mit Fabrice Ripoll Verfasser des im Mai 2015 erschienenen Buches „Accès et mobilité : les nouvelles inégalités“, das zwei Themen erforscht: die Auswirkungen von Ungleichheiten auf die Mobilität und die Auswirkungen von Ungleichheiten im Zusammenhang mit der Mobilität auf soziale Ungleichheiten.
Konferenz von Jean-Pierre Orfeuil, Emerierter Professor, Berater am Institut pour la Ville en mouvement